Meteorologischen Schätzungen zufolge entladen sich jeden Tag etwa neun Milliarden Blitze auf der ganzen Welt. Die meisten davon in tropischen Gebieten, dennoch ist auch in unseren Breiten die Möglichkeit eines Blitzeinschlags in Gebäuden gegeben. Besitzer:innen von Photovoltaikanlagen stellen sich deshalb die Frage: Muss ich spezielle Vorkehrungen treffen? Hier erfährst du alles, was du zum Thema Blitz- und Überspannungsschutz für PV-Anlagen wissen musst.
Was ist der Unterschied zwischen Blitz- und Überspannungsschutz?
Bevor wir ins Detail gehen, klären wir in aller Kürze die Fachterminologie:
Blitzschutz
Überspannungsschutz
Der Überspannungsschutz kann also als Teil des Blitzschutzes betrachtet werden. Blitzschutz alleine reicht nicht aus, um angesteckte Elektrogeräte im Gebäude vor Schäden zu bewahren.
Sowohl bei Gebäuden als auch bei Photovoltaikanlagen wird zwischen innerem und äußerem Blitzschutz unterschieden:
Äußerer Blitzschutz
Innerer Blitzschutz
Gesetzlich hängt das davon ab, ob für das Gebäude bereits durch die Landesbauordnung o.ä. ein Blitzschutzsystem gefordert ist. Wenn ja, muss die Photovoltaikanlage in diesen integriert werden, braucht aber keinen eigenen Blitzschutz. Wenn nein, ist eine Risikoanalyse nach ÖVE/ÖNORM EN 62305-2 einzusetzen, um die Notwendigkeit eines Blitzschutzes für die PV-Anlage zu ermitteln. Das Ergebnis dieser Analyse gilt als behördliche Auflage und ist somit umzusetzen. Abhängig von den Gegebenheiten kann sich dadurch auch zeigen, dass kein Blitzschutz für die PV-Anlage nötig ist.
In diesem Fall solltest du zur Sicherheit mit dem Versicherer deiner Anlage Rücksprache halten. Denn manche Versicherungen von PV-Anlagen schreiben eine bestimmte Art des Blitzschutzes vor oder erhöhen deine Beiträge, sollte deine Anlage über keinen verfügen.
Wenn auch das nicht auf dich zutrifft, kannst du natürlich jederzeit trotzdem einen Blitzschutz für deine Photovoltaikanlage installieren lassen – du verstößt aber gegen keinerlei Vorschriften, wenn du es nicht tust.
So weit zu den behördlichen oder versicherungstechnischen Vorschriften. Aber wie sieht es aus, wenn du die Wahl hast?
Bei der Frage, ob es Sinn macht, eine PV-Anlage mit einem eigenen Blitzschutz zu versehen, scheiden sich die Geister. Fakt ist: Ein Blitzeinschlag kann enorme Schäden an der Anlage verursachen und sie sogar zerstören. Dafür muss der Blitz nicht einmal direkt in deine Module einschlagen, es genügt ein Einschlag in bis zu 500 Metern Entfernung – sowohl Blitzteilströme als auch von ihnen ausgehende magnetische Felder können Überspannungen, mechanische Zerstörungen und Brände verursachen. Sogar das öffentliche Stromnetz kann über den Einspeisepunkt deiner Anlage in Mitleidenschaft gezogen werden.
Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit eines Blitzeinschlags sehr gering, besonders in dichter bebauten Gebieten. Solange deine PV-Paneele nicht über die Dächer der umliegenden Gebäude hinausragen, ist ein Blitzschutz nicht unbedingt nötig.
Im Gegensatz zum Blitzschutz gibt es beim Überspannungsschutz eine klare gesetzliche Vorgabe in Österreich: Wenn du eine neue Photovoltaikanlage errichtest und sie an das öffentliche Stromnetz anschließt, muss diese mit einem Überspannungsschutz sowohl auf der Wechselstromseite (AC-Seite) als auch auf der Gleichstromseite (DC-Seite) ausgestattet sein. Das geht aus den Verordnungen OVE E 8101-443 und OVE E 8101 hervor. Bei einer Leitungslänge zwischen PV-Modul und Wechselrichter von weniger als 10 Metern sind auf der Gleichstromseite eines, bei allem darüber hinaus zwei Überspannungsschutzgeräte zu installieren. So stellst du sicher, dass auch der Wechselrichter deiner PV-Anlage einen Blitzeinschlag unbeschadet übersteht.
Entscheidest du dich für den Inselbetrieb deiner Solaranlage, schließt sie also nicht an das öffentliche Stromnetz an, betrifft dich diese gesetzliche Verordnung nicht. In diesem Fall steht es dir frei, dich für oder gegen einen Überspannungsschutz zu entscheiden. Ratsam ist ein solcher jedenfalls. Denn, wie bereits erwähnt, genügt ein Blitzeinschlag in bis zu einem halben Kilometer Entfernung, um Spannungsspitzen in deinem Haus und damit deiner PV-Anlage zu verursachen. Diese können sowohl Modul als auch Wechselrichter schwer beschädigen oder sogar zerstören – eine kostspielige Angelegenheit.
Wenn es für dein Haus keine entsprechenden gesetzlichen Vorgaben gibt, ist die Installation eines Blitzschutzes für deine Photovoltaikanlage eine Frage der Kosten-Nutzen-Rechnung. Hast du ein Haus mit Schrägdach, auf dem die Solarpaneele angebracht sind, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit eines Blitzeinschlags durch sie nicht. Bei einem Flachdach mit darauf hoch aufgeständerten Paneelen ist das anders – hier kommt es aber auch darauf an, ob dein Haus inklusive PV-Anlage der höchste Punkt der Umgebung ist oder nicht. Einen fachgerecht montierten Überspannungsschutz legen wir dir, solltest du gesetzlich keinen installieren müssen, aber sehr wohl ans Herz. Damit deine HalloSonne-Photovoltaikanlage intakt bleibt und du das meiste aus der Sonne herausholen kannst!
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